Applaus für Bronikowski – Buchbesprechung

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Bei Kai Weyand geht es um Leben und Tod. Sehr komisch.

Was auch immer für Klischees existieren mögen – Bestattungshelfer ist ein hochabwechslungsreicher Beruf. Der Held in Kai Weyands Roman ist Nies, eigentlich Jan. Oder sollte man besser Antiheld sagen? Anders als sein Bruder, der Banker ist, improvisiert er sein Leben. Durch Zufall findet er einen Job in einem Bestattungsinstitut. Er schlägt sich dort ganz gut, bis… Und hier wird die Geschichte witzig und todernst zugleich.

Kai Weyand ist es gelungen, einen vielschichtigen Einblick in das Bestattungsgewerbe zu geben: Bestatter, die den Verstorbenen den Branchenneuling vorstellen, als säßen sie lebend im Sessel und lägen nicht tot im Sarg. Die Nöte mancher Angehöriger und wie die Hilfe ins Absurde umschlagen kann. Geschrieben ist das Buch mit Wortwitz, doch ohne Klamauk. Mit sprachlichem Feinsinn und philosophischem Feingefühl, unter Verzicht auf abgedroschene Bestatterwitze. Wer aus der Branche kommt, schaut wie in einen Spiegel und sieht neue Bilder. Branchenfremde erhalten Einblicke in den Umgang mit dem Tod und den Toten, die sonst hinter verschlossenen Türen stattfinden. Alles in Romanform und so gar nicht belehrend. Ich habe das Buch mit Genuß gelesen.

Applaus für Bronikowski
Roman
€ 19,90 (D) | € 20,50 (A) | SFr 27,90
188 S., geb., Schutzumschlag, 12 x 20
ISBN: 978-3-8353-1604-1 (2015)

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