Facebook ändert seinen Umgang mit den Profilen Verstorbener

Facebook ändert seinen Umgang mit den Profilen verstorbener Menschen. Laut einem Eintrag in den Facebook News vom 21.02.2014 hat sich das Unternehmen damit beschäftigt, wie es die Wünsche und Vermächtnis der verstorbenen Person umsetzen und den trauernden Menschen am besten dienen kann. Auf den deutschen Facebookseiten ist davon noch nichts zu sehen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Änderung auch in Deutschland kommen wird.

Bisher gelten diese Regeln für den Gedenkzustand:

  • Das Profil im Gedenkzustand ist nur für die Freunde des Verstorbenen sichtbar.
  • Konten im Gedenkzustand können nicht bearbeitet oder verändert werden.
  • Abhängig von den Privatsphäre-Einstellungen des verstorbenen Nutzers können Freunde in der in den Gedenkzustand versetzten Chronik Erinnerungen teilen.
  • Jeder kann private Nachrichten an den verstorbenen Nutzer senden.
  • Vom verstorbenen Nutzer geteilte Inhalte (z. B. Fotos, Beiträge) bleiben auf Facebook verfügbar und sind für das Publikum, mit dem sie geteilt wurden, sichtbar.
  • Chroniken von Konten im Gedenkzustand erscheinen nicht öffentlich, etwa als „Person, die du vielleicht kennst“ oder als Geburtstagserinnerung.
  • Gruppen, die ausschließlich zu einem Konto im Gedenkzustand gehören, haben die Möglichkeit, neue Administratoren zu wählen, während Seiten von Facebook entfernt werden.
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Screenshot vom 3.3.2104
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Die Änderungen:

  • Die Privatsphäre-Einstellungen, die der Nutzer zu Lebzeiten gesetzt hat, bleiben auch nach seinem Tod erhalten. Wenn sein Profil öffentlich für jeden auf Facebook zu sehen war, bleibt es auch nach seinem Tod sichtbar.

  • Im Rahmen des 10. Geburtstags von Facebook wurde Anfang Februar die Möglichkeit von „Look Back“ – Videos  vorgestellt. Facebook generiert diese Videos automatisch mit Momenten, Beiträgen und Bildern der jeweiligen Person. Angehörige können nun ein solches Video für das Profil des/der Verstorbenen anfordern.

In dem Facebook News wird als eine Begründung der Appell eines Vaters angegeben, der mit diesem öffentlichen Worten Unterstützung sucht. Das Video ist auf Youtube zu sehen. Da zeigt sich Facebook ganz von seiner menschlichen Seite. Aus den Facebook News: „John Berlin fragte Facebook, ob es möglich ist, ein Video für seinen Sohn Jesse, der im Jahr 2012 starb zu bekommen. Wir haben das zunächst nicht für Profile im Gedenkzustand gemacht, aber Johns Appell berührt die Herzen aller, die ihn hörten, einschließlich unsere.“ Meine Meinung dazu: das ist eine nette Story. Facebook nutzt den sehr emotionalen Protest eines Vaters, um zu zeigen, dass Facebook (und die Menschen dort) ein Herz haben. Schon länger steht Facebook ja in der Kritik, Angehörigen Verstorbender keinen Zugang zu deren Profil zu geben. So herzlos wollen sie nun doch nicht erscheinen.

 

3 Kommentare auf “Facebook ändert seinen Umgang mit den Profilen Verstorbener”

  1. Birgit Aurelia Janetzky sagt:

    @Juliane Uhl
    Die Wünsche kennen ist wohl zuviel gesagt. Facebook vermutet, dass die Privatsphäreeinstellungen über den Tod hinaus gelten sollen.
    Das mit den Nachrichten ist wirklich etwas seltsam.

    @Frau Liebknecht
    Bei Facebook ist man sich bewusst, dass es Regelungen für verwaiste Nutzerkonten geben muss. Mahr als andere Plattformen.

  2. Susanne Liebknecht sagt:

    Hallo Frau Janetzky, ein sehr interessanter Artikel. Bisher war mir nicht bekannt, dass man solche Einstellungen bei Facebook vornehmen kann. Eine gute Sache, wie ich finde. Viele Grüße Susanne Liebknecht

  3. Juliane Uhl sagt:

    Zwei Dinge, die mir auffallen:
    Facebook kennt die Wünsche der verstorbenen Person.
    Man kann private Nachrichten an den Verstorbenen schicken.

    Eigentlich wäre es doch gut, nach dem Tod mal Ruhe zu haben, oder?

    JU

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