Datenschutztest der Stiftung Warentest

Die aktuelle Ausgabe des Magazins “Test” der Stiftung Warentest stellt das Ergebnis einer Untersuchung von acht deutschsprachigen Sozialen Netzwerken vor.  Vor allem Datenschutz und Nutzerrechte hatten die Verbraucherschützer im Visier. Am besten kommen “schülerVZ” sowie “studiVZ” weg. Die meiste Kritik wird an den Netzwerken Stayfriends, Facebook, LinkedIn und MySpace geübt. In fast allen Punkten wurde mit “mangelhaft” bewertet. Aus seiner Schulzeit weiß jeder, dass das soviel wie “durchgefallen” meint.

Bewertet wurden die Kategorien “Organisation und Transparenz”,  “Umgang mit Nutzerdaten”, “Datensicherheit” “Nutzerrechte”, “Jugendschutz” und “Mängel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen”.

Beim Punkt “Datensicherheit” wurde von den sozialen Netzwerken die Erlaubnis für ein “Hacking” angefragt. Mit dem Wissen und der Zustimmung der Anbieter wurde versucht, in das Netzwerk einzudringen und einen Testaccount zu übernehmen.  Außer Xing, Facebook, MySpace und Linked stimmten alle im Test befindlichen Anbieter dieser Überprüfung zu. Die vier Communities, die nicht einverstanden waren, erhielten  in diesem Unterpunkt eine Abwertung.

Besonders kritisch gesehen wird die gängige Regelung bei den amerikanischen Anbietern. Diese behalten sich umfangreicher Nutzungsrechte an den, von den Mitgliedern der Community eingestellten Inhalten (Bilder, Texte) und die Weitergabe von Daten an Dritte vor.  Zu welchem Zweck, sagen sie nicht. Bei Facebook zum Beispiel heißt es: „Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest“.

Bei der Überprüfung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen stellt die Stiftung Warentest fest, dass diese insbesondere bei Facebook und MySpace in Teilen ungültig sind:

Bleibt abzuwarten, wie die getesten Anbieter auf die schlechten Noten reagieren. Bleibt abzuwarten, ob die Nutzer der Communities irgendetwas an ihrem Verhalten in den Netzwerken verändern. Wie die Privatsphäre eingestellt ist und welche Inhalte auf der Plattform veröffentlicht werden, liegt in den Händen der Nutzer. Der Test gibt allen skeptischen Menschen gute Argumente, sich dem Sog der Online-Netzwerke zu entziehen und ihre Kontakte auf andere Weise zu pflegen.

Zusammen mit dem von der BITKOM gestern veröffentlichten Pressemeldung geht meine Frage noch weiter. Wie gehen die Sozialen Netzwerke mit den Profilen Verstorbener um. Diese sind zunächst verwaist und noch anfälliger für Mißbrauch als Profile, die von ihren Nutzern regelmäßig benutzt werden.

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Datum: Samstag, 27. März 2010 12:11
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