Bonmot – einkaufen gehen

Menschen spüren oft, wenn sie sich dem Ende ihres Lebens nähern. Manche wollen nichts mehr essen, andere wollen nicht mehr ins Krankenhaus. Sie kommunizieren ihr nahendes Sterben nicht direkt, sondern verschlüsselt. Hörbar für den, der offen ist für den Raum, in den die Worte hinein gesprochen werden. In einem Trauergespräch erzählt eine Frau von einer solchen Kommunikation mit ihrem krebskranken Mann:

Mann: “Ich will nicht mehr ins Krankenhaus.”

Frau: “Was soll ich denn tun, wenn es dir schlecht geht?”

Mann: “Dann gehst du einkaufen.”

Frau: ” Und wenn es dir immer noch schlecht geht?”

Mann: “Dann gehst du etwas länger einkaufen.”


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Autor: Birgit Aurelia Janetzky
Datum: Montag, 11. Januar 2010 16:00
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