Wie halten Sie es mit der Erinnerung

Es gibt Wohnungen, in denen fühle ich mich wie lebend in einem Museum begraben. Sie sind wohlsortiert, aber irgendwie tot. Andere sind von einer gradlinigen Ästhetik, aufgeräumt, kein Staubmäuschen, keine Staubfänger, bewundernswert und beängstigend zugleich. Dazwischen Wohnungen mit vor Kleinkram überquellenden Regalen, Sammelsurien von Mitbringseln von Märkten und Stränden dieser Welt. Den Dingen haftet Vergangenheit an. Es sind Erinnerungsstücke an Menschen, Orte, Gefühle, Lebensphasen.

Momentan lese ich das Buch “Eine Waise sozusagen” von Eleonor Lev. Vieles fragt mich an: wie gehst du mit der Vergangenheit um, dem Bekannten und den Lücken in deiner Familiengeschichte. Mit den Gegenständen, den Fotos, den Erinnerungen.

“Ich sammle keine Vergangenheit,” hat mir einmal jemand gesagt, als ich ihn verständnislos fragte, wie er Erinnerungsstücke wegschmeißen und sich mit solcher Leichtigkeit von Gegenständen trennen könnte.

(Eleonor Lev)

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Autor: Birgit Aurelia Janetzky
Datum: Donnerstag, 20. August 2009 11:00
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