Diskussion: Seebestattungen im Bodensee

Die Diskussion ist schon ein halbes Jahr alt, trotzdem interessant, weil sie grundsätzliche Fragestellung berührt.

Was meinen Sie? Sollen See-Bestattungen hierzulande erlaubt werden? Oder soll der Bodensee frei von Urnen bleiben? Diskutieren Sie mit!

Der Bodensee hat ein schweizer, ein deutsches und ein österreichisches Ufer. Wie ich es verstanden habe, wird von der Schweiz aus im Bodensee bestattet.

Eine Grauzone bleibt aber die Schweiz. Dort sind Seebestattungen erlaubt und werden auch von Deutschen genutzt.

Der Streit ging darum, ob zukünftig auch vom deutschen Ufer aus Urnen im See bestattet werden dürfen. Jetzt scheint festzustehen:

Auf deutscher Bodenseeseite wird es auch künftig keine Urnen-Bestattungen im See geben. Eine geplante Änderung des Bestattungsgesetzes regelt ganz klar, dass der Bodensee nicht zum „Totensee” wird. Die FDP hatte eine Liberalisierung gefordert. Für die CDU ist dies jedoch völlig tabu.

Die Diskussion dreht sich um Pietät, Trinkwasser, Wassermenge und Entendreck. Grillasche wird mit Totenasche verglichen, Deutsche mit Schweizern, Menschenwürde mit toten Fischen im See. Manche Beiträge zeugen von großer Unkenntnis. Denn Asche kann nicht mehr verwesen.

Denn die letzte Ruhe im Bodensee ist erheblich günstiger zu haben als eine reguläre Bestattung auf einem Friedhof.

Ob allerdings für die Deutschen, die auf die Schweizer Seite wechseln das Geld der Hauptgrund ist, bezweifle ich. Viele Menschen lieben den Bodensee, das Wasser, die Wellen. Damit wollen sie sich verbinden. Manche wollen eben nicht in ein Erdgrab auf dem umzäunten Friedhof.

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Autor: Birgit Aurelia Janetzky
Datum: Sonntag, 22. Februar 2009 19:28
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