Der Zug der Erinnerung

Seit November 2007 ist der Zug unterwegs, jetzt macht er Halt in Freiburg. Mit Hilfe der “Deutschen Reichsbahn” wurden während des Dritten Reises über 1 Million Kinder und Jugendliche verschleppt. Die Ausstellung “Zug der Erinnerung” erzählt die Geschichte der europäischen Deportationen in beispielhaften Biografien. Die Webseite des Projektes beschreibt die Hintergründe.

Auf den Bahnhöfen schienen sich die Wartenden an den Anblick der Todeszüge gewöhnt zu haben. Wie Fotodokumente aus mehreren Städten beweisen, fanden die Deportationen oft am helllichten Tag und auf den Nachbargleisen des alltäglichen Zugverkehrs statt. Aus dem Ruhrgebiet ist bekannt, dass einzelne Waggons an übliche Reisezüge gekoppelt wurden, um die deportierten Menschen zu Knotenpunkten des Bahnverkehrs zu bringen und dort mit anderen Verschleppten zusammenzuführen.

Auf dem Weg in die Vernichtung wurden die letzten Botschaften der Opfer gefunden, die sie aus den Zügen warfen: verzweifelte Hilferufe, Brieffetzen und Postkarten. Kaum ein Bahngleis, das an die Schicksale der Verschleppten erinnert; wenige Bahnhöfe, in denen ein Ort des Gedenkens besteht.

Vom 29. März bis 1. April 2009 ist die Ausstellung in den Zugwaggons in Freiburg zu sehen. Ein Begleitprogramm ermöglicht die Begegnung mit Zeitzeugen, bietet Filme und Freiburger Bezüge. Download: Zug der Erinnerung – Programm Freiburg.

Momentan steht der Zug in Offenburg (24. -26. März). Weitere Stationen in diesem Frühjahr werden sein: Konstanz, Biberach a.d. Riß, Laupheim, Ulm, Augsburg, München, Regensburg, Nürnberg, Fürth.

Autor: Birgit Aurelia Janetzky
Datum: Montag, 23. März 2009 8:48
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