Alle Jahre wieder Tag des Friedhofs

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Tag des Friedhofs in Freiburg

Inzwischen ist der “Tag des Friedhofs” in vielen Städten schon eine Art Institution geworden. Auf Initiative von Städten und Kommunen, Friedhofsverwaltungen, Friedhofsgärtnern, Bestattern, Steinmetzen, Floristen und der Religionsgemeinschaften entsteht jährlich im Herbst eine bunte Vielfalt von Angeboten. Der Friedhof wird als Ort der Lebenden in Erinnerung gebracht, damit die Lebenden ihre Toten auf dem Friedhof begraben lassen und nicht in die Wälder und Flüsse, zur Ostsee und auf die Schweizer Almwiese bringen.

Am vergangenen Sonntag gab es einen solchen Tag auch hier in Freiburg, der Stadt, in der ich lebe. Vorneweg gesagt, das Angebot war abwechslungsreich und wurde von der Bevölkerung gut angenommen. Vorträge, Führungen, Trauercafe und Ausstellung waren gut besucht. Einzig der “Musikalische Spaziergang” über den Hauptfriedhof mit den Street  Stompers, endete recht schnell unter einem schützenden Dach. Es war die Stunde des großen Regenschauers.

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Der Friedhof bot an diesem Tag nicht nur Kultur und Natur, sondern bei der Podiumsdiskussion zum Thema “Wer muss die Bestattung bezahlen” auch Streitkultur. Die Brisanz des Themas war den Nichtfachleuten unter den Besuchern sicher nicht im Vorfeld bewusst, dafür aber den zahlreich erschienenen Bestattern. Immer mehr Menschen sind auf die (teilweise) Übernahme der Bestattungskosten durch “das Amt” angewiesen. Die Kosten steigen. Die Aktenberge der Sachbearbeiter werden immer höher. Die Bestatter warten immer länger auf’s Geld. Und die Spezialität in Freiburg: die Grundlage für die Übernahme einzelner Posten auf der Bestattungsrechnung ist nicht transparent. So wurde deren Veröffentlichung auch vehement eingefordert. Ob der “normale Besucher”, die “normale Besucherin” noch nachvollziehen konnte, worum es genau geht, sei dahingestellt. Aber Hut ab vor den Veranstaltern, die es gewagt haben, dieses brennende Thema öffentlich mit einem gut durchmischten Podium zu diskutieren.

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Wem nach der Diskussion der Kopf rauchte, der konnte sich ganz klassisch beim Bildhauer beraten und bei der naturkundlichen Führung begeistern lassen.

Autor: Birgit Aurelia Janetzky
Datum: Donnerstag, 30. September 2010 10:07
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