Buchempfehlung – Wie der Tod dem Leben dient

Abschied und Sterben im Familien-Stellen

Für manche mag der Titel sperrig klingen. Wie soll der Tod dem Leben dienen können, ist er doch oft genug ein unwillkommenens Ereignis. Jemand stirbt, man selbst bleibt zurück und muss mit dem Verlust klarkommen.

Das Buch von Thomas Schäfer weitet den Blick. In der systemischen Aufstellungsarbeit steht der einzelne Mensch und sein Schicksal im Zusammenhang mit allen Toten und Lebenden in seiner Familie. In Aufstellungen kann man sehen, wie die Einstellung zu den Toten die Lebenden beeinflusst.

“Das Ehren der Toten bringt für die Lebenden das Leben.”

Dies ist einer der Schlüsselsätze des Buches. Tote Kinder wollen mitgezählt werden. Vergessene Tote wollen gesehen werden. Aus der Trauer um die Verstorbenen wächst die Kraft, sich wieder dem Leben zuzuwenden.

Thomas Schäfer stellt bei den beschriebenen Aufstellungen den Bezug zu alten Volksmärchen her. In verblüffender Weise ist in ihnen die innere Dynamik eines Familiensystems, wie man sie heute in Aufstellungen sehen kann, seit langem beschrieben. Wichtige Aussagen finden sich zu Themen wie Sterbehilfe, Versprechen am Sterbebett oder Organtransplantationen, die in der Aufstellungsarbeit immer häufiger vorkommen.

Wie der Tod dem Leben dient: Abschied und Sterben im Familien-Stellen
Verlag: Droemer/Knaur
240 Seiten, 8,95 €
ISBN-10: 3426874105
ISBN-13: 978-3426874103

Dieser Artikel ist Beitrag 2 von 6 Beiträgen der Artikel-Serie empfohlene Bücher.
Artikel-Serie«Trauerorte am Straßenrand – Buchempfehlung

Autor: Birgit Aurelia Janetzky
Datum: Donnerstag, 24. September 2009 16:00
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Empfehlungen, Systemisches, Trauer

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Ein Kommentar

  1. 1

    hört sich echt spannend an, auf jeden fall besorge ich mir das buch.

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